Passiv Rauchen

Zusammensetzung des Passivrauches

Nur rund ein Viertel des Zigarettenrauches wird von der rauchenden Person als “Hauptstromrauch” inhaliert, drei Viertel gehen beim blossen Glimmen der Zigarette zwischen den einzelnen Zügen als “Nebenstromrauch” in die Umgebungsluft. Da der Nebenstromrauch bei wesentlich geringeren Temperaturen entsteht, sind die beiden Raucharten unterschiedlich zusammengesetzt. Zwar verdünnt sich der Nebenstromrauch in der Raumluft. Viele schädliche Substanzen wie Nitrosamine (krebserregend), Stickoxide und Formaldehyd sind aber darin sehr viel stärker konzentriert als im Hauptstromrauch. Der Rauch, den nichtrauchende Personen einatmen, ist deshalb zu einem vorrangigen Thema geworden.

Auswirkungen bei Erwachsenen

Die Ergebnisse der in der Schweiz durchgeführten Studie über Umweltbelastungen und Atemwegserkrankungen bei Erwachsenen, SAPALDIA, zeigen, dass Menschen, die regelmässig und über lange Zeit hinweg Tabakrauch einatmen müssen, verglichen mit Menschen, die in rauchfreier Umgebung leben, häufiger an pfeifendem Atem, ansatzweise oder chronischer Bronchitis, Atemnot und Asthma leiden. Passivrauchende tragen zudem ein höheres Risiko, an Lungenkrebs oder koronaren Herzerkrankungen zu erkranken. Das Gesundheitsrisiko ist umso grösser, je länger eine Person dem Passivrauch ausgesetzt ist. Aus diesem Grund hat der Bundesrat 1993 den Schutz nichtrauchender Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz vorgeschrieben.

Kinder rauchen mit

Bei Kindern zeigen sich die nachteiligen Folgen des Passivrauchens in einer verstärkten Anfälligkeit für lnfekte der Atemwege, für Ohrenentzündungen und für Asthma. Auch eine verlangsamte Entwicklung der Lungenkapazität ist feststellbar. Ausserdem müssen Kinder, die regelmässig Tabakrauch ausgesetzt sind, häufiger hospitalisiert werden und bleiben der Schule öfter wegen Atembeschwerden fern. Diese gesundheitliche Einschränkung stimmt umso nachdenklicher vor dem Hintergrund der Tatsache, dass fast jedes zweite Schulkind (47%) zu Hause unfreiwillig dem Tabakrauch anderer Familienmitglieder ausgesetzt ist.